Freybrücke über die Havel, Berlin

Die 1909 erbaute, ursprünglich 174 m lange Freybrücke überquert die Untere Havel-Wasserstraße im Zuge der Heerstraße, hier gleichzeitig Bundesstraße B2 und B5. Der Neubau der denkmalgeschützten Brücke wurde beschlossen, nachdem 2008 die Dauerhaftigkeit der fast 100-Jährigen nicht mehr gegeben war und die Verkehrsnutzung stark eingeschränkt werden musste.

Die Gestaltung folgt in weiten Teilen der Geometrie des historischen Vorbilds, allerdings mit vergrößertem Bogen im Mittelfeld und mit netzartig angeordneten Hängern, die dem neuen Bauwerk ihr prägendes Äußeres verleihen werden. Während die alte Brücke in 5 Felder unterteilt ist, ist der Neubau als Durchlaufträger über 3 Felder konzipiert. Die Einzelstützweiten betragen 38,95 - 80,00 - 38,95 m und bieten der Schifffahrt eine angemessene Durchfahrtsbreite auf der Bundeswasserstraße. Die frei stehenden Bögen des Mittelfeldes durchschneiden den Überbau zwischen Fahrbahnplatte und den Geh- und Radwegkonsolen. Der Bogenquerschnitt wird kastenförmig ausgebildet und variiert in Höhe und Breite. Von der flachen Mitte ausgehend erhöht sich der Querschnitt zu den Bogenfußpunkten hin, wo er in kräftig gestaltete Vouten übergeht.

Die beiden Hauptträger unter den Bögen ergeben zusammen mit zwei weiteren Längsträgern und den Querträgern einen nahezu quadratisch aufgeteilten Rost, der die 42 cm dicke Stahlbetonfahrbahnplatte trägt. Die Lagerung erfolgt auf Verformungslagern bzw. unter den Bogenfüßen auf Kalottenlagern. Die Widerlager und die Pfeiler unter den Bogenfüßen werden mittels Großbohrpfählen tief gegründet. Während der Bauzeit wird der Verkehr über eine Behelfsbrücke umgeleitet.