Berlin Berlin - Eisenbahnüberführung Ringbahn 16.BA A100 und Elsenbrücke
Als tief in Berlin verwurzeltes Ingenieurbüro sind wir auch immer ganz nah am Berliner Puls. Zwei aktuelle Beispiele sind der Neubau der Eisenbahnüberführung Ringbahn (RIN_01) des gestern frisch freigegebenen 16. BA als Teil des (zugegeben umstrittenen) Ausbaus der Stadtautobahn A100, der Verbindungsstrecke Autobahndreieck Neukölln und Anschlussstelle Am Treptower Park, und der Ersatzneubau der Elsenbrücke, einer in die Jahre gekommenen Spreebrücke, die die Stadtteile Treptow und Friedrichshain verbindet. Im Juli haben wir uns gemeinsam einen Eindruck über das Baugeschehen verschafft.
Wir dürfen vorstellen:
Elsenbrücke
Der Ersatzneubau der Berliner Elsenbrücke besteht aus einem dreifeldrigen Durchlaufträger mit Stützweiten von 45 m – 65 m – 45 m. Der Stahlüberbau ist als Doppelhohlkasten mit orthotroper Fahrbahn konstruiert und setzt sich aus insgesamt 13 Schüssen mit einem Gesamtgewicht von ca. 1.500 t zusammen.
Der Baufortschritt war bei unserer Besichtigung im Juli eindrucksvoll sichtbar: Der Überbau wird auf beiden Seiten der Spree montiert. Die einzelnen Schüsse werden auf den Verschubbahnen in den Vorlandbereichen vormontiert und anschließend in Richtung Spree verschoben.
Besonders beeindruckend war der bereits vollständig verschweißte Mittelteil des Überbaus – bestehend aus drei Schüssen mit einer Gesamtlänge von 41 m und einem Gewicht von ca. 450 t. Dieser Abschnitt war zum Zeitpunkt der Besichtigung bereits eingezellt und für die Korrosionsschutzarbeiten vorbereitet.
Im nächsten Schritt wird der Mittelteil mithilfe eines SPMT auf einem Ponton eingeschwommen und anschließend mittels Litzenhebern in die verbleibende Lücke eingehoben – ein bedeutender Meilenstein, den wir mit großem Interesse weiterverfolgen werden.
Wir bedanken uns herzlich bei der ausführenden Firma Donges SteelTec GmbH und ihrem ARGE-Partner Via Structure GmbH für die informative Führung und die spannenden Einblicke in dieses anspruchsvolle Infrastrukturprojekt.
Leistung: Genehmigungsplanung des Überbaus Teilbauwerk Nordwest
Auftraggeber: Via Structure GmbH
Bauherr: Land Berlin, Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz
Leistungszeitraum: 08/2023 bis vorauss. 12/2025
RIN_01 Eisenbahnüberführung Ringbahn, 16. BA A100, Los 6
Die EÜ überführt in einem Winkel von ca. 32 gon die zwei Gleise der Ringbahn (S-Bahn). Die EÜ RIN_01 ist ein integrales zweifeldriges Rahmenbauwerk in Stahlbetonbauweise.
Um die Aufweitung der Gleise aufzunehmen, weitet sich auch der Überbau nach Norden hin auf.
Unterhalb des Bauwerks verläuft die BAB A100 in einer Kurve. Durch die extreme Schiefwinkeligkeit und die komplexe Geometrie der Verkehrswege ober- und unterhalb der Brücke ergeben sich stark variierende Spannweiten. Auf der Westseite betragen die Spannweiten 32,54 m und 44,46 m, auf der Ostseite 33,63 m und 37,37 m. Der Überbau ist an der Südseite 15,255 m und an der Nordseite 32,167 m breit. Die Überbauplatte ist 2,3 m dick.
Die Widerlagerwände bestehen aus 1,4 m starken Stahlbetonwänden und gehen monolithisch in den Überbau über. Erdseitig sind an der südlichen Widerlagerwand zwei und an der nördlichen Widerlagerwand vier Lisenen angebracht, um das Widerlager zu stabilisieren. Die Pfeilerachse besteht aus einer 1 m dicken Scheibe, die ebenfalls monolithisch in den Überbau übergeht. Die Gründung der Unterbauten erfolgt auf 1,4 m dicken Schlitzwänden, die ebenfalls monolithisch mit den Unterbauten verbunden sind.
Die Fotos stammen aus der Bauphase Oktober 2023.
Leistung: statisch-konstruktive Prüfung Ausführungsunterlagen
Auftraggeber: Land Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Bauherr: Die Autobahn GmbH des Bundes
Leistungszeitraum: 03/2016 bis 08/2025