Der erste Verschub am Overfly hat stattgefunden

Im Oktober hat der erste Verschub des Overflys stattgefunden. Der Overfly ist ein 588 m langes Überführungsbauwerk, das am Autobahnkreuz Nürnberg-Ost die A9 und die A6 kreuzt.

Bei dem Bauwerk handelt es sich um eine Extradosed-Brücke. Sie besteht aus einer über sechs Felder extern vorgespannten stählernen Durchlaufträgerkonstruktion. Die externen Spannglieder, die über den Auflagern hinausgezogen werden, sind harfenartig an niedrigen Pylonen verankert.

Die Montage des Überbaus erfolgt im Taktschiebeverfahren. Zu diesem Zweck werden die im Werk vorgefertigten und getrennt angelieferten Haupt- und Querträger auf einem ca. 230 m langen Vormontageplatz hinter dem südlichen Widerlager zusammengeschweißt und teilweise mit Korrosionsschutz versehen.

Der gesamte Überbau wurde für die Montage entsprechend der Transportmöglichkeiten und der Hubkapazitäten der benötigten Mobilkrane in 49 Schüsse eingeteilt, wobei ein Schuss ca. 12 m lang ist. Ein Takt zum Einschieben besteht aus 5 bis 10 Schüssen mit einer Gesamtlänge von ca. 100 m. Der Überbau wird in 6 Takten eingeschoben werden.

Um den Überbau zu verschieben, wird eine Verschubebene in Kombination mit einem Antrieb verwendet. Als Antrieb kommen am Überbau und zentral im Baufeld verankerte Litzenheber zum Einsatz. Auf den Widerlagern und Pfeilern sowie auf den Verschubzulagen im Taktkeller werden Verschubwippen mit Gleitpaarung aufgestellt. Die maximale Tragfähigkeit der Verschubwippen beträgt 17850 kN.

Bei der Überbauherstellung im Taktschiebeverfahren treten Zustände mit freien Kragarmlängen von bis zu 115 m auf. Um in diesen Zuständen die Kragmomente und die damit verbundenen Verformungen der Kragarmspitze zu begrenzen, wird der Überbau mit einem Vorbauschnabel mit einer Länge von 50 m und einem Gesamtgewicht von ca. 140 t versehen.

Im Oktober wurde nun der erste Takt mit einer Länge von 117,25 m verschoben. Der nächste Verschub wird voraussichtlich im Januar 2023 stattfinden.

  • Leistungen: Objekt- und Tragwerksplanung gemäß HOAI 2013, Lph 1 – 6, Planung in Ingenieurgemeinschaft mit BUNG Ingenieure AG
  • Auftraggeber: Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Nordbayern
  • Bauausführung: Arbeitsgemeinschaft Implenia Construction GmbH + Donges SteelTec GmbH


Bildrechte: Christian Liebig, Donges SteelTec GmbH