A 1: Ersatzneubau der Brücke Hengstey

Die zwischen den Anschlussstellen Hagen-West und Hagen Nord gelegene Brücke Hengstey überspannt mit einer Gesamtlänge von 88 m acht Bahngleise sowie zwei Gemeindestraßen. Da die Bestandsbrücke Defizite in der Tragfähigkeit hat und nur noch eingeschränkt für den Autoverkehr genutzt werden kann, ist der Ersatzneubau dringend erforderlich. Seit 2018 läuft daher die Baumaßnahme, die Fertigstellung des neuen Brückenbauwerks erfolgt vermutlich 2023.

Der Abbruch der Bestandsbrücke erfolgte in zwei Abschnitten. Der erste Teil der Bestandsbrücke (BA 1.1) wurde im Februar 2020 abgebrochen. Hierfür wurde das Mittelstück der Brücke mit Hilfe eines 75 m langen und vier Meter hohen Stahlgerüst über den Gleisanlagen angehoben und im Ganzen aus dem Bahnbereich herausgeschoben. Das Durchtrennen, Anheben und Verfahren erfolgte in insgesamt zwölf Nachtsperrpausen. Video zum Abbruch (DEGES)

Bei den im Dezember erfolgten Abbruchmaßnahmen für den Bauabschnitt BA 1.2 wurden zunächst die Kragarme des Mittelfelds des zweiten Teilbauwerks entfernt. Anschließend wurden die Stahlbetonhohlkästen unter Einsatz von zwei Kränen mit einem Längsschnitt in der Mitte geteilt und nacheinander herausgehoben. Unterhalb der Randfelder kamen dabei zur zusätzlichen Abstützung Traggerüste zum Einsatz. Auf diesen erfolgt ab Januar der segmentweise Abbruch der Randfelder der Bestandsbrücke.

Der neue Überbau wird analog dem Bestandsüberbau als durchlaufender Dreifeldträger mit Einzelstützweiten von 25,14m – 37,42m – 25,14m ausgebildet. Die Breite zwischen den Geländern beträgt 38,10m. Der neu zu errichtende Überbau wird in Stahlverbundbauweise aus torsionsweichen VFT-Trägern errichtet. Die Mittel- und Endquerträger werden mit konstanter Höhe in Stahlbeton ausgeführt. Es werden je Fahrrichtung getrennte Überbauten vorgesehen, wobei der Überbau Nord aus insgesamt 8, der Überbau Süd aus 7 VFT-Trägern besteht.
Die Bestandswiderlager und Bestandspfeiler bleiben erhalten. Es werden lediglich die bestehenden Auflagerbänke abgebrochen und anschließend erneuert. Durch die Nutzung der Bestandbauteile kann der Aufwand für die Baumaßnahme erheblich reduziert werden. Neben der Kosten- und Bauzeitersparnis wurden so Lärm- und Schmutzentwicklungen in der Abbruchphase minimiert.

Dr. Thomas Klähne ist mit der Prüfung der rechnerischen Nachweise der Standsicherheit sowie mit der Prüfung der Ausführungszeichnungen in statisch-konstruktiver Hinsicht beauftragt. Die Prüfung schließt neben dem Neubau auch die Planung des Rückbaus mit ein.

Videonachweis: Veikko Boerner; Bildrechte Bild 4 - 6: Dr.-Ing. Oliver Klostermann, BeMo Tunnelling GmbH

Beteiligte


Auftraggeber:
DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH

Planer:
Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH

Baufirma:
ARGE A1 Brücke Bahnhof Hengstey
BeMo Tunnelling - Metrostav a.s.

Bautechnische Prüfung:
Dr.-Ing. Thomas Klähne

Bauwerksdaten


Ausführungszeitraum:
Prüfung seit 2016
im Bau seit 2018